Beraterin für B2B-Produkt­management
Business Coach

Eine wichtige Aufgabe im Produktmanagement ist es, Schulungen für die Vertriebspartner, z.B. im Rahmen von Produktneueinführungen, zu halten. Präsenzschulungen sind derzeit schwierig und werden über den Winter wahrscheinlich noch schwieriger. Hier bieten sich Online-Schulungen an. Wir alle haben mittlerweile Erfahrungen mit virtuellen Meetings und vielleicht auch mit Schulungen gemacht. Was ist dabei anders als bei Präsenzschulungen? Was gilt es besonders zu beachten?

Hier ein paar Tipps für lebendige und begeisternde Online-Produkt- und Vertriebsschulungen. Diese gelten natürlich auch für Online-Workshops, die Sie als Produktmanager z.B. bei der Abfrage von Produktanforderungen zusammen mit Ihren wichtigsten Ländermärkten durchführen können.
 

Beziehungsebene zu Beginn herstellen

Im virtuellen Raum geht es – wie auch in Präsenzseminaren - nicht nur um die Inhaltsebene. Es gilt, eine Beziehungsebene zu den Teilnehmern aufzubauen, so dass diese sich als Mensch angesprochen fühlen. Zum Beginn einer Schulung könnte z.B. eine Frage, die reihum von allen beantwortet wird, gestellt werden. Dies könnte eine Frage zum Thema des Seminars sein „Welche Erfahrungen haben Sie schon gemacht mit XY?“ oder „Welcher Aspekt des Themas interessiert Sie am meisten?“ Wichtig ist, dass am Anfang eines Online-Seminars jeder Teilnehmer etwas gesagt hat, um sich selbst im virtuellen Raum gehört zu haben und sich als aktiver Teilnehmer der Schulung zu erleben.
 

Regelmäßige Interaktionsmöglichkeiten anbieten

Einer der Erfolgsfaktoren von virtuellen Schulungen sind regelmäßige Interaktionsmöglichkeiten. Animieren Sie Ihre Teilnehmer zum Mitmachen und Fragen stellen. Das können Aufrufe sein, ihre Erfahrungen oder Fragen im Chat zu teilen (z.B. "Was ist Ihrer Meinung nach der größte Nutzen des Produktes für die Zielgruppe XY?“ – „Wie häufig glauben Sie, dass das Problem X bei der Zielgruppe auftritt?). Antworten können nicht nur in den Chat geschrieben werden sondern auch in eine vorbereitete Power-Point-Folie, die über „Bildschirm teilen“ mit den Teilnehmern geteilt wird.

Es können auch Tools wie „Mural“ oder „Mindmeister“ genutzt werden, um Online z.B. gemeinsam ein Brainstorming durchzuführen. Sie können auch das Tool „Mentimeter“ für kurze Umfragen und Reflektionen zur Aktivierung der Teilnehmer nutzen.

Auch kleine Gruppenarbeiten helfen, das Gelernte zu festigen. Teilen Sie die Teilnehmer in kleine Gruppen ein und lassen Sie sie dort gemeinsam eine Aufgabe bearbeiten, wie z.B. die Erarbeitung von Argumenten gegenüber den Wettbewerbsprodukten. Tools wie Zoom, Adobe Connect und GoToTraining unterstützen die Erstellung von Gruppenräumen.
 

Gut aufbereitete Inhalte begeistert übermitteln

Natürlich steht und fällt auch bei Online-Schulungen der Erfolg mit den Inhalten und dem Vortragenden. Weil ein Großteil der Körpersprache bei virtuellen Schulungen wegfällt, geht noch mehr Aufmerksamkeit auf die Stimme und die Vortragsinhalte. Die Darstellung über Bilder und Ihre Präsenz und Begeisterung sind hier besonders wichtig, um die Inhalte zu übermitteln. Spickzettel sind erlaubt, solange sie Sie nicht von Ihrem natürlichen Redefluss ablenken.

Wenn es möglich ist, nehmen Sie sich einen Konferenzraum mit Flipchart und einer weiteren Kamera und wechseln Sie von der Power-Point-Folie auch mal auf das Flipchart. Dort können Sie ebenfalls wichtige Inhalte visualisieren. Das bringt Abwechslung in die Schulung und erhöht die Aufmerksamkeit der Teilnehmer 
 

Wiederholung – Wiederholung – Wiederholung  anbieten

Damit Inhalte behalten werden, sollten die Kernbotschaften, z.B. die 3 wichtigsten Nutzenargumente für das Produkt, öfters wiederholt werden. Erst dann festigt sich das Wissen. Ein gutes Online-Seminar enthält auch Lernvorschläge zur Vertiefung der Inhalte, z.B. durch Vor- und Nachbereitungsaktivitäten.

Auf regelmäßige Pausen und gute Zeiteinteilung achten

Online-Schulungen sind anstrengender als Präsenzschulungen. Bei längeren Sessions sollten Sie unbedingt ausreichend oft Pausen machen. Machen Sie daher spätestens nach jeweils 45 Minuten eine Pause. 5 bis 10 Minuten reichen da oft schon aus, in der die Teilnehmer kurz aufstehen sollen, um sich z.B. einen Kaffee zu holen. Wichtig ist auch, die vorgegebenen Zeiten nicht zu überziehen. Was sich anbietet, sind z.B. Sessions, die entweder vormittags oder nachmittags stattfinden. Ganze Tage sind von der Aufmerksamkeitsspanne her eher ungünstig.

Unterstützung durch einen zweiten Referenten / Moderator nutzen

Die Betreuung einer virtuellen Gruppe und die Steuerung der Interaktionen während des Trainings sind nicht immer trivial. Ein zweiter Moderator kann auf Fragen im Chat eingehen, den Referenten auf wichtige Fragen aufmerksam machen, Teilnehmern das Mikrofon freischalten/stummschalten und auch die Zeit im Auge behalten. Sich abwechselnde Referenten und Dialoge zwischen den Vortragenden lockern das Online-Training auf und machen es zudem lebhafter.
 

Für ein stabiles technisches Setup sorgen

Stellen Sie sicher, dass Ihre Technik funktioniert, dass Sie gut hörbar sind und die Internetverbindung stabil ist. Schließen Sie daher auf Ihrem PC/Laptop alle nicht benötigten Programme und fordern Sie auch Ihre Teilnehmer dazu auf. Teilen Sie Ihren Teilnehmern rechtzeitig vorab mit, welche technischen Voraussetzungen sie mitbringen müssen (Kopfhörer, Kamera etc.). Sie können im Vorfeld der Schulung einen separaten „Technik-Check“ anbieten, an dem Sie mit Ihren Teilnehmern das technische Set-Up schon mal ausprobieren. Zudem hilft eine vorab verschickte Kurzanleitung für die Plattform, auf der die Schulung stattfindet. All das erspart Ihnen - und Ihren Teilnehmern -  am Anfang der Schulung viel Zeit und Nerven. 

Kurzum – es gibt viele Möglichkeiten, Ihre Schulungen online interaktiv und damit
begeisternd zu gestalten. Spezielle Trainings vermitteln all diese Techniken und geben Ihnen Sicherheit für Ihre Online-Schulungen. Sprechen Sie mich gerne auf diese Möglichkeiten an.